Von Angehörigen für Angehörige.
In dieser Rubrik veröffentlichen wir Beiträge von Angehörigen pflegebedürftiger Menschen.
Diese Frage müssen sich zunehmend die Angehörigen eines zu Pflegenden stellen.
Was machen wir? Tun wir das Richtige? Haben wir Schuldgefühle?
Diese drei Fragen tauchen auf, wenn man sieht, dass der Angehörige/ zu Pflegende immer bedürftiger wird und die Kinder zunehmend überfordert sind, weil ihre Familien, ihre berufliche Situation und ihr Privatleben darunter leiden. Jeder in der Familie stellt sich dann die obigen Fragen und jeder weiß auch dass etwas verändert werden muss, da es so nicht mehr weitergehen kann.
Nun ist es sinnvoll sich mit dem zu Pflegenden ausführlich über die Möglichkeiten zu unterhalten, sofern dies aufgrund seines Gesundheitszustandes noch möglich ist. Ganz wichtig ist es den Betroffenen mit seinen Bedürfnissen und Wünschen ernst zu nehmen. Meist ist es der Wunsch des Betroffenen zu Hause in seiner gewohnten Umgebung und in seinem vertrauten Umfeld zu bleiben und dort versorgt zu werden, gerade wenn Krankheiten wie Altersschwächen, Gebrechen und Demenz sichtbar werden ist das Vertraute sehr wichtig! Der zu Pflegende hat oft Jahrzehnte lang in diesem Umfeld viele gute Stunden und Zeitabschnitte erlebt, was für sein Wohlbefinden im Alter keineswegs unterschätzt werden darf. Er verbindet diese Umgebung oftmals mit Erinnerungen an die Kindererziehung, das Heranwachsen und Spielen der Kinder, schön Erlebtes aber auch hart Erarbeitetes mit dem Lebenspartner, all das ist so wichtig im Alter, denn bei Demenz erinnern sich die Betroffenen genau an diese vergangenen Zeiten und können Kraft und Energie für ihren jetzigen gesundheitlichen Zustand schöpfen.
Natürlich ist es mit Aufwand für die Betroffenen verbunden, auch wenn eine Pflegekraft im Haus wohnt, aber das wiegt das gute Gefühl, alles getan zu haben für den zu Pflegenden bei weitem auf und man wird belohnt auch noch nach dem Tod des Betroffenen, denn man hat nicht wie viele es dann haben, mit den sogenannten Schuldgefühlen zu kämpfen. Dies hat man sich dann erarbeitet, ohne Schuldgefühle sich von den Pflegenden verabschieden zu können, und das ist ein sehr gutes Gefühl!