Was bedeutet Pflegebedürftigkeit?
Pflegebedürftig ist laut Definition, wer wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung im Ablauf des täglichen Lebens erheblich oder im höheren Maße der Hilfe bedarf.
Je nachdem wie groß der Pflegebedarf ist, bekommen die Betroffenen eine von derzeit (ab 1.1.2017 fünf Pflegegrade) vier Pflegestufen anerkannt. Insgesamt sind in Deutschland derzeit 3,1 Prozent der Bevölkerung pflegebedürftig.
Weshalb werden Menschen pflegebedürftig?
Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) ermittelt jährlich, welche Ursachen am häufigsten zur Pflegebedürftigkeit führen. Hier die drei häufigsten Diagnosen bei Männer und Frauen:
Frauen:
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- 21 % der pflegebedürftigen Frauen haben Symptome, die nicht genaue klassifiziert werden – am häufigsten sind es laut MDS Störungen der Beweglichkeit sowie allgemeine Senilität.
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- 20,9 % leider der Klassifizierung zufolge an psychischen und Verhaltensstörungen. In den meisten Fällen ist das eine Form von Demenz.
- 18,4 % haben Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems, hier ist laut MDS die häufigste Diagnose eine Polyarthrose.
Männer:
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- 22,3 % der Männer – und damit mehr als Frauen – werden wegen psychischer und Verhaltensstörungen beziehungsweise Demenz pflegebedürftig.
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- 16 % leiden an Krankheiten des Kreislaufsystems. Meistens steht dahinter laut MDS eine Herzinsuffizienz.
- 15,5 % haben nicht genauer klassifizierbare Befunde und Symptome wie Störungen der Beweglichkeit und Senilität. Bei Frauen ist dies die häufigste Ursache – wohl auch, weil Frauen älter werden als Männer.
Frauen werden mit zunehmendem Alter mit sehr viel größerer Wahrscheinlichkeit zum Pflegefall. Fachleute sehen dafür zwei Gründe:
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- 1. Männer sind in den stark betroffenen Altersstufen deutlich unterrepräsentiert, weil viele im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen sind.
- 2. Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer – der Großteil von ihnen ist im Alter alleinstehend und war zuvor oft erheblichen Belastungen durch die Pflege des Ehepartners ausgesetzt.
Insgesamt stellen Frauen rund zwei Drittel aller Pflegeleistungsempfänger.
Pflegetagebuch im Vorfeld führen:
Der medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) erstellt ein Gutachten und entscheidet, welche Leistungen (sprich, welche der derzeit vier Pflegestufen) der pflegebedürftigen Person zustehen. Hilfreich ist hier im Vorfeld ein Pflegetagebuch zu führen. Schreiben Sie auf wie viel Unterstützung etwa bei der Körperpflege, beim Anziehen oder im Haushalt nötig wird, so können Sie einfacher feststellen welche zusätzlichen Hilfen gebraucht werden. Je nachdem in welche Pflegestufe der Pflegegebedürftige eingeteilt wird stehen im Pflegeleistungen (sprich Pflegegeldleistungen und Pflegesachleistungen)durch die Pflegekasse zu.
Was ist Demenz, was ist Alzheimer?
Unter Demenz versteht man eine Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit, die so schwerwiegend ist, dass die Betroffenen nicht mehr selbständig leben können.
Die Alzheimer Krankheit, benannt nach dem deutschen Psychiater Alois Alzheimer, ist eine Form von Demenz, genau genommen in den westlichen Ländern die häufigste Ursache für eine Demenz.
Prozentualer Anteil:
- 5 % Sonstige
- 15 % Mischformen
- 15 % Vaskuläre Demenz Symptome (meist verursacht durch Schlaganfälle und Durchblutungsstörungen)
- 65 % Alzheimer Demenz (Gleichgewichtsstörung und Absterben der Nervenzellen im Gehirn)
Ab 80 Jahren steigt das Risiko an Demenz zu erkranken deutlich an.
Von den derzeitigen Pflegebedürftigen von ca. 2,5 Mio. in Deutschland werden 1,76 Mio. zu Hause versorgt bzw. betreut.
Mehr als 2,5 Mio. Menschen brauchen derzeit schon Pflege. Fachleute schätzen, dass bis zum Jahr 2050 mehr als 4 Mio. Menschen auf Pflege angewiesen sein werden, viele, weil sie an Demenz leiden.
[…] empfiehlt es sich ab Januar eine neue Begutachtung anzustreben, denn Sie könnten dadurch in einen höheren Pflegegrad […]